Nr. 113/2021

GRAFIK 1 Wie beurteilen Sie die Rolle von Wissenschaftskommunikation in Wissenschaft und Forschung? Wissenschaftskommunikation … … ist Bestandteil des Jobs eines*r Wissenschaftler*in. … hat einen positiven Einfluss auf eine Karriere in der Wissenschaft. … bringt Wissenschaft und Forschung inhaltlich weiter. … dient vor allem der Werbung für wissenschaftliche Einrichtungen. … stellt Forschungsergebnisse häufig unzutreffend dar. … geht auf Kosten der Qualität von Wissenschaft und Forschung. 24 14 14 12 8 3 49 38 37 39 30 15 21 28 36 38 47 47 4 9 8 7 8 30 2 12 4 4 7 4 stimme über­ haupt nicht zu stimme eher nicht zu stimme eher zu stimme voll und ganz zu kann ich nicht beurteilen Angaben in Prozent. Abweichungen in der Summe sind rundungs­ bedingt. (n ≥ 5659) cherorts wurden Virolog*innen während der Pandemie zu Nationalheld*innen, in anderen Ländern zu Hassfiguren. TWITTERN LOHNT SICH Wie unterschiedlich das Kommunikationsverhalten ist, erfährt Katharina Pistor immer wieder: Die deutsche Juris- tin ist Professorin an der renommierten Columbia Law School in New York und begeisterte Twitter-Nutzerin. „Der Ton auf Twitter ist in den USA entspannter“, beobachtet sie, „die Reaktionen sind weniger brüsk und besserwisse- risch als beispielsweise in Deutschland.“ In Pistors Beiträ- gen geht es um aktuelle Gerichtsentscheidungen in ihren Fachgebieten Wirtschafts-, Kapitalmarkt- und Gesell- schaftsrecht ebenso wie um die Feier des Abschlussjahr- gangs an ihrer Universität und auch mal um den Nach- barshund Cucchi. „Anfangs war ich skeptisch und dachte, Twittern fresse nur meine Zeit“, sagt die Max-Planck-For- schungspreisträgerin. Trotzdem ließ sie sich darauf ein. Drei Jahre ist das her, sie schrieb damals ihr populärwis- senschaftliches Buch „Der Code des Kapitals“. ,,Das wollte ich auf Social Media bewerben und nahmmir vor, bis zum Erscheinen bei 1 000 Follower*innen zu sein“, sagt sie. Das Ziel erreichte sie spielend – und wurde zur begeisterten Nutzerin. ,,Man kriegt eine ganze Menge mehr mit; auch von Leuten, mit denen man sonst weniger zu tun hat“, urteilt Pistor. Dank Twitter werde sie auf Kolleg*innen aus anderen Weltregionen aufmerksam, auf Forschende aus anderen Disziplinen, auf lohnende Bücher. Und sie gibt ihre eigenen Gedanken weiter: ,,Wenn man den Luxus hat, in Ruhe über Dinge nachzudenken, sollte man seine Gedanken auch mit einer breiteren Öffentlichkeit teilen“, sagt sie. Gehässige Kommentare seien die Ausnahme. Das liegt sicherlich auch amThema, schließlich haben juris- › Quelle aller Grafiken siehe Seite 20. 15 HUMBOLDT KOSMOS 113/2021 Impfschäden um bis zu 100 % wahrscheinlicher ++GRIPPEVAKZIN++ 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

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