Nr. 113/2021

FRAU MOLEFE, WARUM SOLLTEN WIR AUF FRAUEN HÖREN, UM DEN KLIMAWANDEL ZU BEKÄMPFEN? Extreme Trockenheit und Dürre; wenn es regnet, dann so heftig, dass es zu Überschwemmungen kommt – so äußert sich der Klima­ wandel in Botswana. Mit den Folgen sind dort im Alltag insbeson­ dere Frauen konfrontiert, sagt die Umweltwissenschaftlerin und Humangeografin Chandapiwa Molefe. In Botswana sind es zumeist Frauen, die als Kleinbäuerinnen Pflan- zenbau betreiben. Obwohl der Klimawandel unmittelbar ihre Existen- zen bedroht, stehen Frauen und ihre Perspektiven bislang kaum im Fokus der Politik. Das will Molefe ändern. „Frauen sind das Rückgrat unseres Landes“, sagt sie und zitiert ein afrikanisches Sprichwort: „Mosadi ke thari ya Sechaba.“ Sie entwickelt Handlungsempfehlun- gen, die den politischen Entscheider*innen in Botswana künftig als Leitfaden dienen sollen, um Geschlechterperspektiven in die Klima- anpassungsstrategien des Landes einzubeziehen. So will sie auch sicher- stellen, dass Frauen Zugang zu Technologien, Wissen und Mikrofi- nanzierung erhalten. Molefe schlägt beispielsweise vor, dass Stellen in Regierungsminis- terien geschlechtersensibel zugeteilt werden und vor allem Frauen auf dem Land in die Formulierung einer künftigen Klimapolitik mit ein- bezogen werden. „Mit meiner Arbeit will ich die Frauen in Botswana stärken, denn sie sind entscheidend, wenn wir die Folgen des Klima- wandels aufhalten wollen“, betont Molefe. Vorschläge für konkrete Maß- nahmen wird sie nun erarbeiten, zunächst stehen jedoch die Analyse der Situation vor Ort sowie Interviews mit Stakeholder*innen in Bots- wana an. Text ESTHER SAMBALE CHANDAPIWA MOLEFE ist als Internationale Klimaschutzstipendiatin zu Gast bei der internationalen Organisation PlanAdapt in Berlin. Foto: Humboldt-Stiftung/ Julian Maehrlein NACHGEFRAGT 10 HUMBOLDT KOSMOS 113/2021

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