Nr. 116/2024
4 5 HUMBOLDT KOSMOS 116/2024 HUMBOLDT KOSMOS 116/2024 EDITORIAL Willkommen im neuen Kosmos-Heft! Stellen Sie sich vor, Sie hätten als Wissenschaft ler*in drei Wünsche frei. Womöglich denken Sie an eine unbefristete Stelle, Zugang zu den besten Datenquellen der Welt und unbegrenzte Forschungsmittel. Doch abhängig von Ihrem Wohnort, Ihrer Herkunft, Ihrem Geschlecht und sozialen Status beginnt Ihr Traum von einer Wissenschaftskarriere vielleicht ganz woanders – zum Beispiel bei einem stabilen Stromnetz oder dem grundlegenden Recht auf Bildung. Es ist ein trauriger Fakt: Forschende weltweit leben und arbeiten unter ungleichen Bedingungen. Die Ursachen hierfür sind oft historisch geprägt, zum Teil durch Gewalter fahrungen und Unterdrückung, die weit in die Geschichte zurückreichen. Wir als Humboldt-Stiftung sind überzeugt: Wer wie wir weltumspannende Forschungs kooperationen auf Augenhöhe fördern will, muss sich der kolonialen Kontinuitäten bewusst sein, die vielerorts noch immer die Entwicklun gen der Wissenschaft beeinflussen. So fragen wir in dieser Ausgabe unseres Stiftungsmagazins: Welche Rolle spielte die (westlich-europäische) Wissenschaft in der kolonialen Aneignung indi genen und lokalen Wissens? Wie können wir hier und heute Chancengleichheit schaffen und ein faires Wissenschaftssystem etablieren? Dabei werfen wir auch einen kritischen Blick auf unse ren Namensgeber Alexander von Humboldt und dessen Rolle bei der Kolonialisierung Mittel- und Südamerikas. Wir stellen Humboldtianer*innen vor, die zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte in Europa und der Welt forschen und Wege in eine gemeinsame und geschichtssensible Zukunft aufweisen. Dabei sollten wir auch stets unsere eigenen blinden Flecken in der Wissens geschichte überprüfen. Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass es schon im alten Ägypten Schwangerschaftstests gab? Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! IHR REDAKTIONSTEAM INHALT IMPRESSUM HUMBOLDT KOSMOS 116 / ISSN 0344-0354 06 03 HUMBOLDTIANER*INNEN PERSÖNLICH „Der Klimawandel wird uns alle treffen!“ 06 NACHGEFRAGT Was Forscher*innen antreibt und woran sie arbeiten 28 26 AUS DEM NETZ DER STIFTUNG 28 FORSCHUNG HAUTNAH Die Erbforscherin 32 DEUTSCHLAND IM BLICK Einigkeit und Ungleichheit 34 GESICHTER AUS DER STIFTUNG Gegen die Ohnmacht TITELFOTO Humboldt-Stiftung/ raufeld/Olaf Janson HERAUSGEBERIN Alexander von Humboldt-Stiftung FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH Kristine Logemann REDAKTIONSLEITUNG Teresa Havlicek, Dr. Stephanie Siewert REDAKTION Nina Hafeneger, Ulla Hecken, Mareike Ilsemann, Lisa Purzitza ÜBERSETZUNGEN INS ENGLISCHE Dr. Lynda Lich-Knight PRODUKTION & GRAFIK Raufeld Medien GmbH Jana Gering (Projektleitung), Daniel Krüger (Kreativdirektion), Maureen Vollmer (Artdirektion) ERSCHEINUNGSWEISE 1–2x jährlich AUFLAGE DIESER AUSGABE 44000 DRUCK Bonifatius GmbH, Paderborn REDAKTIONSANSCHRIFT Alexander von Humboldt-Stiftung Redaktion Humboldt Kosmos Jean-Paul-Straße 12, 53173 Bonn, Deutschland presse@avh.de , www.humboldt-foundation.de SCHWERPUNKT 12 Ein Erbe mit Langzeitfolgen Wie die Kolonialzeit bis heute auch in Wissenschaft und Forschung nachwirkt 18 Er gehört ihnen, aber er gehört auch uns War Alexander von Humboldt Werkzeug des Kolonialismus? 22 Gewissheiten auf dem Prüfstand Wo die Verhältnisse im globalen Wissenschaftsbetrieb aufzubrechen beginnen 12 Illustration: Humboldt-Stiftung/ raufeld/Martin Rümmele, Foto: Humboldt-Stiftung/Marina Weigl Finanziert durch
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